.
.
Zielsetzungen
der Technik beim Abwurf
In dieser
Phase
erfährt der Speer die grösste Beschleunigung. Dies
gelingt durch einen Spannungsaufbau durch Körperdrehung bei
gleichzeitiger Wurfarmverzögerung: Indem beim Stemmfussaufsatz
die
zuvor ausgedrehte rechte Seite von Rumpf und Beinen nach vorne-unten
dreht bei gleichzeitigem hinten lassen des Wurfarms. Durch die
Stemmwirkung des nach vorn gestreckten Stemmbeins (actio=reactio, 3.
Newtonsches Gesetz) wird diese Verwringungs-Schleuder erst
möglich.
Man muss sich dabei zur richtigen Zeit, d.h. noch in einer
Rücklage beginnend "unter
den Speer drehen". Der Wurfarm
bleibt dabei aber so lange wie möglich hinten
(Verzögerung). Durch die aus dem Anlauf mitgebrachte
Geschwindigkeit (Kraftwirkung nach vorn) und die Wirkung von
Stemmen/Blockieren (Kraftwirkung nach hinten) funktioniert der
Körper so wie ein peitschendes Katapult, das sich am Schluss
in
der Wurfarmbewegung über den Körper nach oben gezogen
entlädt. Das funktioniert aber nur, wenn die Teilbewegungen
koordiniert ablaufen.
Es ist in diesen Bildern sehr schön zu sehen, dass die Wurfschulter gegen
den Widerstand sehr aktiv bewegungsführend nach vorne
drängt,
während
die Wurfhand mit dem Speer noch hinten ist: eine Phasenverschiebung.
Dadurch kommt es in
der Brust zu einer sehr grossen Spannung. Das Stemmbein bleibt
dabei möglichst stabil. Die Bewegung der wurfseitigen
Hüfte
wurde bereits beim Stemmschritts nach vorne unten eingeleitet -
sie bewegt sich folglich weiter dorthin und
unterstützt damit die Arbeit der Wurfschulter. Die Hand
schlägt am Schluss dem Speer aktiv nach und ist nach Abwurf
mit
der Handfläche nach aussen gerichtet.
Schönes Video (83MB): SlowMo Abwürfe von Pitkämäki, Mannio, Abdelrahman, Wirkkala, Ruuskanen |
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Das Zwei-Diagonalen-Modell
Die Abwurfbewegung wird häufig mittels eines "Zwei-Diagonalen-Modells" vereinfacht dargestellt. Die Steuerdiagonale (rechter Fuss bis linke Hand) steuert den Wurf und die Wurfdiagonale
(linker Fuss bis rechte Hand) führt ihn aus. Ziel ist es, durch
den Einsatz der Steuerdiagonale die optimale Konfiguration beim Setzen
des Stemmbeins erreicht zu haben und die Wurfdiagonale bis dahin ruhig
und locker bereitzuhalten. (aus: leichtathletiktraining/7/2015)
Eine Peitschenbewegung des ganzen Körpers
Dies
zeigt, dass Speerwerfen im Allgemeinen und der Abwurf im Speziellen
keineswegs ein Bewegungsablauf ist, der auf den Arm oder den
Oberkörper beschränkt ist. Der Abwurf ist lediglich das
finale Schlussbeschleunigen. Der Abwurf ist vielmehr der letzte Teil
einer Kette vorangegangener Beschleunigungsbewegungen, bei denen der
ganze Körper beteiligt ist. Vielfach wird dies mit dem Bild einer
Peitsche verglichen: das Schnalzen am Schluss mit dem vordersten Teil
der Peitsche ist der Abwurf.
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"Unter den Speer kommen" - DIE
entscheidende Schlüsselstelle beim Abwurf
Um
einen Wurf auch wirklich als wirkungsvoll peitschenden
Schlagwurf gestalten zu
können, muss man sich in der kurzen Phase des Stemmschritts
zum Armzug
mit dem Körper so unter das Gerät umpositionieren,
dass die finale
Schlagbewegung aus der rechten Brust raus und in einer nach oben
geführten
Ellbogenbahn peitschenartig schlagend passieren kann. |
Eindrehen
zwischen zwei Deuserbänder (oder mit Javee)
Eindrehübung
|
Video
Deuserband-Übung (14 MB)
Ziel: "Unter-den-Speer-kommen";
Aktives Brust eindrehen erlernen/anwenden
Zwischen
zwei Deuserbänder, sodass man beidseitig mit Armen unter Zug
steht
Eindrehen:
Brust drängt aktiv nach vorne (das ist die Hauptbewegung)
Wurf-Ellbogen dreht ohne zu biegen / Wurfhand bleibt immer an derselben
Stelle
Druckbeinfuss auf Ballen dreht nach vorne mit
Knie
drängt/dreht nach vorne-unten mit
Blick nach
vorne
Achtung: mit dem
Oberkörper wirklich zum Gegenarm nach vorne drehen ; nicht das
Deuserband mit dem Gegenarm einfach zu sich ziehen! |
Hochwürfe
: die Königsübung, um "unter das Gerät" zu
kommen!
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Video Ball
hochwerfen mit Ausholen (9.8 MB)
Ziel: Unter das Gerät schlüpfen und rein aus der
Drehstreckung werfen
Ausgangslage:
leichte Vorschrittstellung; Ball vor dem Körper
Ball
vorne runter, eng am Körper entlang, unter dem Knie durch nach
hinten führen
Dabei
mit der Hüfte und mit dem Oberkörper abdrehen
Dann
aktive Streckung aus beiden Beinen hoch, rechte Hüfte dreht
dabei nach vorn-oben
...der Rumpf setzt diese Bewegung aufdrehend fort, sehr aktiv dann die
Brust nach oben
der Gegenarm senkt/dreht sich parallel dazu (eher passiv) nach unten,
eng an den Körper
Ball oder
Eisenkugel (800g-1.5kg) rein aus dieser Streckung nach oben hochwerfen
Oberarm
soll die Kopfmitte (Ohren) vertikal nicht passieren
|
.
Das
Wurf-ABC für jedes Training: Ballwürfe
Speerwurfspezifische(!)
Ballwürfe sind in
der finnischen Wurfschule ein unentbehrliches
Trainingsmittel
um in kurzer Zeit mit
hohen Wurfumfängen gewisse Technik-Teilbewegungen des Abwurfs
zu
erlernen
und zu festigen.
Ich stelle fest, dass das Training mit Stahlkugeln
gegen eine
Filzwand in Finnland oder auch in Osteuropa zum
Standart-Repertoire jedes guten Athleten gehört,
während dies in
der Schweiz, Deutschland oder in Frankreich viel seltener
anzutreffen ist.
In unserer Trainingsgruppe machen wir
Ballwürfe ganzjährig in jeder Wurflektion vor dem
Werfen von
Speeren. Als Einlaufen 3-5x10x pro Seite oder als spezifische
Technikschulung. |
Ball-Grundwurf 1: Ballwerfen aus Passgang Position
|
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Wurfauslage
rechtes Bein
vorn, Passgangposition
Zu machen:
Oberkörper nach rechts abdrehen, Schulterachse in Wurfrichtung
Gegenarm
rechts vor den Körper, Daumen zeigt nach unten
Wurfarm
hoch, etwas über Scheitelhöhe
Mit beiden
Beinen etwas runter in die Knie
Bewegung
Bewegung
startet mit Beinstreckung und Gewichtsverlagerung
Erst jetzt
mit Arm praktisch senkrecht gestreckt über die Schulter ziehen
Gegenarm -
Ellbogen zeigt beim Abwurf senkrecht nach unten
Fokus : vertikale Linie von
Gegenschulter zur Wurfhand
Ziel : geradlinige,
speerwurfspezifische, vertikal gezogene Wurfarmbewegung
Keine horizontale
Wurfarmführung, kein enger Ellbogenwinkel!!! |
Ball-Grundwurf
2: Ballwerfen mit Gegenbein vorn, aus ruhiger
Rückhalte-Position
|
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Wurfauslage
rechtes Bein
vorn
Zu machen:
Oberkörper nach rechts abdrehen, Schulter- und
Hüftachse in Wurfrichtung
Gegenarm
rechts vor den Körper, Daumen zeigt nach unten, Blick
über Oberarm
Wurfarm
hoch, etwas über Scheitelhöhe; Daumen unter dem Ball
Im rechten
Bein etwas runter in die Knie und Ferse etwas anheben
Blick
über den Oberarm in die Wurfrichtung
Bewegung
Bewegung
startet im rechten Fuss mit einer Innenrotations-/Schiebebewegung
Bis zum
Stemmfusskontakt die Schulterachse noch in Wurfrichtung
Gegenarm -
Ellbogen zeigt beim Abwurf senkrecht nach unten
Fokus : wie oben, plus die
hier beschriebene Fussarbeit
Ziel :
Fussarbeit/Stemmbeinsetzen ausführen VOR dem
Oberkörper öffnen/Werfen
Nicht: in den Wurf
"fallen", also NICHT GLEICHZEITIG!!! |
Ball-Grundwurf
3: Ballwerfen mit Gegenbein vorn, direkt aus der
Rückführbewegung
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Wurfauslage
rechtes Bein
vorn, Gewicht auf linkem Fuss, Ball in beiden Händen
Bewegung
gestreckten
Arm eng/körpernah zurückführen, Hand
passiert re Knie
in
Wurfauslage wie in vorheriger Übung
Bewegung
startet im rechten Fuss mit einer Innenrotations-/Schiebebewegung
Bis zum
Stemmfusskontakt die Schulterachse noch in Wurfrichtung
Gegenarm -
Ellbogen zeigt beim Abwurf senkrecht nach unten
Fokus : zeitlich sauberes
Treffen der Teilimpulse und Wurfrhythmus entwickeln
Ziel : Verknüpfung
mit korrekter Oberkörperposition, Umsetzen in Bewegungsfluss |
Piironen-Wurf:
Ballwerfen aus nach oben gerichteter Wurf-Oberarmposition
|
Piironen-Wurf
Wurfauslage
rechtes Bein
vorn, Gewicht auf linkem Fuss, Ball in Wurfhand
Bewegung
in
Wurfauslage wie gehabt.
Bewegung
startet im rechten Fuss mit aktiver Innenrotations-/Schiebebewegung
mit rechter
Brust unter dem Arm durch eindrehen; damit die Wurfhand hintennach
ziehen
Wurf
aus locker aufwärts vorgedreht gehaltenem Arm, ca. 110 Grad
geöffnet
beim Abwurf
gegen den Block (fixierte linke Seite) arbeiten;
Fokus : Wurf-Oberarm und
-Ellbogen spezifisch hoch behalten und so abwerfen
Ziel : Eingewöhnung
der Wurfoberarm-Bewegung in speerwurfspezifischer Bahn
"obendurch" |
Ballwürfe
im Gehen / 3er
|
Ballwürfe
aus dem Gehen
Ziel: Blocken, Fusstechnik, Schnellkraft
Ausgangslage: Hoher Arm (noch
höher als Tero in diesem Video)
Gewichtsverlagerung: auf
Ballen rechts beginnen, auf Stemmbein gestreckt
Körpernahe Zugbahn
des Wurfarms
Abwurf aus hoher
Hand, in eher horizontaler Richtung
Gegenarm bis Stemmfusskontakt
vor dem Körper (zu machen)
Beim Abwurf den Gegenarm im
Ellbogen anwinkeln, körpernah und VOR dem Körper
Impulsschritt-Abdruck aus
schnellem Fuss unter den Körper flach nach hinten stossend |
Die
Zielsetzung der Ballwürfe ist beispielsweise die Schulung
einer
hohen
Armführung sowie das Erlernen des "unter den Speer kommens"
(Beispiel im Bild: Barbora Spotakova bei der Trainingsübung
Hochwerfen).
Weiter kann man mit dem Werfen von
verschiedenen Gewichten verschiedene Aspekte der spezifischen
Kraft/Schnellkraft/Schnelligkeit trainieren. Kommt noch dazu, dass ein
Ball wegen der etwas unterschiedlichen Handhaltung deutlich weniger
belastend für den Ellbogen ist: hohe Wurfumfänge mit
wenig Belastung trainieren!
Dieses Ballwerfen unterscheidet sich aber in seiner Ausführung
vom
konventionellen Schlagballwerfen! Das ganz normale Ballwerfen ist wegen
der halbkreisförmigen Zugbahn in
der Auswirkung auf die Speerwurftechnik als kontraproduktiv anzusehen!
Aber das Schlagballwerfen hat doch eine nicht zu
unterschätzende
Funktion, um junge Athleten fürs Werfen zu motivieren. Aber
die
Differenzierung des Speerwurfzugs (=obenrum) gegenüber dem
Ballwurfzug (aussenrum) sollte schon rechtzeitig und konsequent gemacht
werden.
Die Finnen werfen häufig auch mit handgrossen
zylinderförmigen Stahlkörpern gegen die Filzwand, da
diese
von der Handhaltung her ähnlicher einem Speergriff
sind.
In meiner Trainingsgruppe halte ich es wie in Finnland:
Ballwürfe
gehören bei uns ganzjährig ins Programm. Jedoch
werfen wir
aus pragmatischen Gründen mit nicht springenden Gummibällen
zwischen 400g und 1.2kg an die normale Wand.
Deshalb sollte ein Trainer z.B. mit Hilfe der oben notierten
Ausführungen ganz genau anschauen, was denn die wichtigen
Punkte
sind: (1) Am allerwichtigsten die vertikal
ausgerichtete Schulterachse
beim Abwurf (anstatt stark horizontal wie beim normalen
Ballwurf)!!!
(2) Wird das mal beherrscht dann wird die Reihenfolge Fussarbeit
vor Armzug fokussiert...
(3) ...und dann das
alles in einer flüssigen Gesamtbewegung und das korrekte
Einnehmen der Wurfauslage zu achten ist |
Spezifische Ballwurfschulung fürs Speerwerfen von Hannu und
Petteri mit Nachwuchsathleten
=>
die Ballwurf-Übungen beginnen bei ca. 13:30min
Aus der Praxis
Immer, in jedem Training (!!!) mit verschiedenen
Gewichten werfen! Genau diese nicht-monotone
Reiz-Setzung gibt Schnellkraft und
überdies wird der spätere Umstieg auf ein anderes
Gerätegewicht viel leichter fallen.
Aus der Praxis: Mit der 14j Nathalie Meier (Schweizermeisterin 2007 mit
45.81m) warf ich in der VP und VWP ca. 50% mit 500/600g; in der WP ca.
30% mit anderen Gewichten. |
Schulung des speerwurf-spezifischen Armzugs:
Einhändige Würfe ohne Speer
Wurf der Wand
entlang 1
|
Video Wurf
der Wand entlang 1 (2.8 MB)
Ziel: Zugbahn des Wurfarms "obendurch" als zwingende Übung
erlernen
Wurfarmseitig
an eine Wand stehen; Fuss leicht seitlich, Fuss-Spitze an die Wand
Wurf nach
vorn-oben, so dass der Arm knapp neben der Wand arbeitet
...so kann
der Ellbogen nur hoch geführt werden
Zwingende Übung, die
nur die richtige Bewegungsführung zulässt |
Wurf der Wand
entlang 2
|
Video Wurf
der Wand entlang 2 (2.5 MB)
Ziel: Abwurf ohne Abknicken seitlich; führt auch zu einer
vertikaleren Wurfachse
Gegenarmseitig
an eine Wand stehen
Wurf nach
vorn-oben
Gegenarm:
zuerst vor dem Körper, dann leicht abdrehen; mit dem
Körper zum Arm
Der Gegenarm
wird am Körper fixiert
Der
Gegenarm-Ellbogen bleibt vor dem Körper; keinesfalls
weiterrotieren hinter den Körper
Wegen der Wand kann die
Bewegung nicht mit Horizontalrotation passieren
Zwingende Übung, die
nur die richtige Bewegungsführung zulässt |
Gerade
Würfe mit Tauchring
|
Video
Ringliwurf (4.6 MB)
Ziel: Wurf-Zugbahn gerade obendurch wie beim
Speerwerfen, Rotation mitgeben
Gerät:
Kleine Ringe (z.B. Tauchringe)
Ring
wie einen Speer in die Hand nehmen (aufgestellt, vertikal ausgerichtet)
Geradlinige
Würfe ohne/mit Anlauf, sodass der Ring vertikal rotierend nach
vorn-oben fliegt
mit
dem Handgelenk nachschlagen, so dass der Ring nach vorn rotiert
Fehler:
Ring flattert / Ring fliegt horizontal oder schräg horizontal
|
Seilbähnli
|
Video Seilbähnli (4.6 MB)
Ziel 1: Zugbahn in einer Geraden (wie Speer) anstatt im Halbkreis
(Schlagball-Wurf)
Ziel 2: Ein langer
Zugweg lässt sich mit derselben Übung auch praktisch
erfahren
Eine Röhre in eine
schräg aufgehängte Schnur (z.B. Zauberschnur)
einfädeln
Mit der Wurfschulter unter die
Leine stehen
Weit nach hinten ausholen;
Gewicht aufs hintere Bein; vorderes Bein ev. leicht abheben
Gerade der Schnur entlang
ziehen, so dass die Röhre bis zum Ende der Schnur gleitet
Wegen der Führung
durch die Schnur KANN nur gerade gezogen werden
Zwingende Übung, die
nur die richtige Bewegungsführung zulässt
|
Beidhändige
Würfe
Aufbaureihe
Spannwurf beidhändig
|
Video Aufbaureihe Spannwurf beidhändig (2.3 MB)
Kleine Aufbaureihe für den klassischen beidhändigen
Bogenspann-Wurf
Ziel: Spannungs-Energie aus der Nach-Vorn-Oben-Streckung in den Wurf
übertragen können
1. Schritt: Kniend; Hüfte bleibt vorn! Nicht nach hinten
ausweichen (Hauptfehler)
2. Schritt: Hocke=>Kniend; Hüfte bleibt vorn; Energie
nach vorn; Hüfte-Bauch voran
3. Schritt: Stehend; ausholen und dann wie eine Feder nach vorn
lösen
Gerät:
Mädchen Trial-Medizinball 1-1.5kg / Jungs mit 1.5-2kg
Beine etwa
Schulterbreit oder etwas breiter; leicht nach aussen zeigend
Spannungsbogen
über Oberschenkel - Hüfte - Bauch - Brust - Schulter
Explosiv
nach vorn-oben streckend lösen
Arme
Ellbogen nur wenig abwinkeln
Kann man im
Sommer auch mit dem Speer machen! |
Wave-Wurf
|
Video Wave-Wurf (10.7 MB)
Ziel: Generieren von zusätzlichem "Schnatz" mittels einer
Körperwelle
Gerät:
Mädchen Trial-Medizinball 1-1.5kg / Jungs mit 1.5-2kg
Beine
schulterbreit
Körperwelle
bis zur "Entladung" im Wurf
braucht
etwas Übung! Aber wenn beherrscht, bringts
zusätzliche Brustspannung
Bei uns eine
Standart-Übung, die wir vor jeder Wurf-Einheit machen |
Medizinball -
Brustspannwurf
|
Video
Medizinball-Brustspannwurf (1.9 MB)
Der Arm-Schleuder-Bewegung geht ein Brust-Impuls voran
Ziel: Ausnützen der Brust-Spannung für ein
vorbeschleunigtes "Hintennachziehen" der Arme
Gerät:
1-1.5kg schwerer Medizin-Ball
Stemmfuss-Kontakt
=> dann Brust-Vordrängen => dann (beschleunigt)
Armschleuder
Wichtige
Übung in Vorbereitungsphase!!!
In den
Unterarmen eher gestreckt bleiben; nicht unter 90°
Hände
schlagen nach; nach Abwurf schauen Handflächen nach aussen |
Medizinballwurf
ab Swissball
|
Video
Medizinballwurf auf Swissball
Ziel: Wurfketten-Übung (Top-Übung, da mehrgelenkig
und techniknah)
An einen
Swissball angelehnt einen Medibinball flach nach vorn werfen und fassen
Möglichst
gestreckte Arme behalten (nicht im Ellbogengelenk knicken)
Aktives
Hüft-rauf -- Hüft-runter vor dem Abwurf
Gewicht: Anfänger mit
1.5-2kg beginnen; später nach oben offen
Es muss immer eine
Beschleunigung des Balls erkennbar sein; sonst Gewicht anpassen
|
Brücken-Wurf
|
Video
Brücken-Wurf (4.4 MB)
Ziel: Wurfketten-Übung
Auf
Rücken liegen, Beine angewinkelt
Hüfte
anheben, Arme gestreckt lassen
Aktiver
Wurf aus gestreckten Armen mit Aufrichten durch die Beinlücke
hindurch
Wurfrichtung
nach vorn unten
Nachschlagen
mit den Händen |
Anlehn-Wurf
|
Video
Anlehn-Wurf beidhändig+einhändig
(4.7 MB)
Ziel: reiner Arm-Schulterwurf (=nur kurze Wurfkette) mit
verstärkter BWS-Vordehnung
Medizinball
an Wand werfen; an einen grossen Medizinball mit BWS angelehnt,
Möglichst
gestreckte Arme behalten (nicht im Ellbogengelenk knicken)
Vordehnung
im Brustwirbelbereich beim Zurückführen
Beidhändig
und einhändig ausführen
Ball auf
Kasten, um möglichst lange Arme machen zu können
Verstärkung
des Vordehn-Effekts durch noch aktiveres Nach-hinten-führen |
Einhändige Würfe ohne Speer -
allgemein für Spannung und Schnellkraft
Spannwurf
einhändig
|
Video Einarmiger Spannwurf (2.7
MB)
Der klassische Bogenspann-Wurf, einhändig
Ziel: Spannungs-Energie aus der Nach-Vorn-Oben-Streckung in den Wurf
übertragen können
Gerät:
Trial-Medizinball 1-1.5kg
Beine etwa
Schulterbreit oder etwas breiter
Spannungsbogen
über Oberschenkel - Hüfte - Bauch - Brust - Schulter
Explosiv
nach vorn-oben streckend lösen
Wurfarm
praktisch gestreckt halten
Kann man im
Sommer auch mit dem Speer machen! |
Steine werfen
|
Video Steinwurf aus
Stand (Raffaela Wiesbeck, ca. 80m)
Video Steinwurf aus
3Schritt-Anlauf (Raffaela Wiesbeck,
ca. 90m)
Ziel: Wurfschnelligkeit / Diverse Anwendungen von Technik-Elementen
Auch hier:
obacht auf die gerade Zugbahn!!! Mehrheitlich speemässig
werfen!
Verschiedene
Gewichte werfen, mehrheitlich aber leichte
Normalerweise
etwa 30-50 Würfe
In der
Wettkampfvorbereitung könnens auch etwas mehr sein
Beachtet
insbesondere den laangen Arm (Zeitlupen-Funktion verwenden)! |
Zuwerfen angelehnt
mit Gel-Ball
|
Video Gel-Ball -
Brustspannwurf (3.4 MB)
"Schulter-Wurf" (=nur kurze Wurfkette) mit nahezu gestrecktem Arm nach
vorne
Ziel: Beweglichkeit/Einwerfen: Mobilisierung Brustwirbelsäule
und Brustmuskel
Gerät:
1-2kg schwerer Gel-Ball (Konsistenz zwingt die Hand hinter das
Gerät zu nehmen)
Gegen Wand
selbständig oder mit Zuwerfen durch Partner
Kann auch zu
Trainingsbeginn als Beweglichkeitsübung gemacht werden (z.B.
2x12x)
mit Hand
nachschlagen; Handfläche schaut am Schluss nach aussen
Ball-Marke: Heavymed
Gymnic Line, 2000 Gr
|
Einhändige Würfe mit Speer
Steckwerfen
|
Video Steckwurf mit Korrektur
klassischer Fehler (68 MB)
Ziel: 5m-Senkwurf aus geradem Armzug aus 3 - 5 Schritten ohne die
Spitze vom Kopf zu lösen
Spitze muss
zwingend immer neben dem Kopf sein (möglichst nicht bewegen)
Sehr hoher
Arm (wirklich über Kopfhöhe diesmal!) und Spitze nach
unten
Spitze darf
beim Anlaufen nicht nach oben wegbrechen (vgl.Korrektur Nathalie +
Tirza)
Rhythmisches
Anlaufen TAM-TATAM (vgl. Fehlerkorrektur bei Lukas)
Aufrechte
Haltung im Oberkörper - hier keine Rücklage (vgl.
Fehlerkorrektur bei Nathalie) |
Fuchser: "Ich kenne
kaum eine schweizer Werferin, die mir einen korrekten Steckwurf oder
Hügelwerfen zeigen kann - hinsichtlich dieser einfachsten
Basis-Übung ist die Schweiz effektiv ein Entwicklungsland! Das
sind Schüler-Grundlagen! Das muss man können!!!" |
Hügelwerfen
|
Video
Hügelwurf mit Korrektur
einiger Fehler (35 MB)
Ziel: Horizontalwurf aus geradem Armzug aus 3-5 Schritten ohne die
Spitze vom Kopf zu lösen
Spitze muss
zwingend immer neben dem Kopf sein (möglichst nicht bewegen)
Arm
scheitelhoch und Spitze ein wenig über Augenhöhe
Hier angebrachte Fehlerkorrekturen
Spitze darf
beim Anlaufen nicht nach oben wegbrechen (vgl.Korrektur Tirza 1+2)
Anlauf
rhythmisch-progressiv TAM-TATAM (vgl. Korrektur Tirza 3)
Gerader
Armzug (vgl. Korrektur Simona)
Blockieren
mit Gegenseite; nicht wegdrehen (vgl. Korrektur Julian) |
Speer hochwerfen
|
Video Speer
hochwerfen (Nemèth-Übung) (5 MB)
Ziel: Richtungs-Schulung der Armschlag-Arbeit nach oben (ansstatt zu
schlenzen)
Ausgangslage: Vorschrittstellung; Arm ist im Ellbogen bereits
vorgedreht (hoch!!!)
Speer NACH
OBEN hochwerfen
Oberarm
soll möglichst nicht die Kopfmitte vertikal passieren
Streckung
aus beiden Beinen
Mit
Handgelenk nachschlagen
Gegenarm
ranziehen |
Fuchser: "Den Speer
richtig treffen äussert sich darin, dass man nach dem Abwurf
vom Speer nur noch einen Punkt sieht. Sobald die Oberseite zu sehen
ist, war der Wurf zu steil." |
Wurf nach vorn-oben
aus 3er
|
Video Wurf nach
vorn-oben mit Korrektur
einiger Fehler (27 MB)
Ziel: Einfacher (aber technisch sauberer) Wurf aus 3er nach vorn-oben
Aktives
Eindrehen der Brust - Wurfarm bleibt dabei ganz locker hintennach
Spitze muss
zwingend immer neben dem Kopf sein (nicht bewegen)
Arm hoch und
Spitze ein wenig über Augenhöhe
Hier angebrachte Fehlerkorrekturen
Spitze darf
beim Anlaufen nicht nach oben wegbrechen (z.T. bei Laura im roten Dress)
Anlauf
rhythmisch!!! TAM-TATAM (vgl. Korrektur Laura)
Aus etwas
Rücklage / Hüft nach hinten gedreht (vgl. Korrektur
Laura)
Gegenarm
hängt locker vor dem Körper (vgl. Korrektur Laura)
Locker
bleiben im Schultergürtel - nicht verkrampfen (vgl. Korrektur
Bojan)
Nach oben
steigen und fixiert weiter nach vorn orientiert weiter "in den Wurf
hinein" laufen
Blockieren
mit Gegenseite; nicht wegdrehen |
Speer-Reihe
|
Video Speerreihe (3.4 MB)
Ziel: Gerader Armzug / Differenzierte Technikwürfe
Technisch
saubere Würfe aus min. 3 Schritten Anlauf (bei ca. 15m der 1.
Speer)
Jeder Wurf
etwas weiter als der vorherige
Speere
müssen in einer Reihe sein; Heck soll zum Werfer
zurückschauen |
Blockieren
und Stemmen
.
Stufenbarren
überwerfen
|
Video
Stufenbarren überwerfen (5.8 MB)
Ziel: Zwingende Übung, um korrekte Schlagwurfbewegung zu
erlernen, Blockieren lernen
Tennisball
über den Holmen werfen
(Schlagwurf).
Nichtwurfhand
hält den tiefen Holm (Blockieren).
Stemmfuss
ist am Barren angestellt und bleibt möglichst gestreckt (Stemmen).
Beidseitigkeit:
alle Würfe links und rechts ausführen.
Einstellung: Tiefer
Holm auf Schulterhöhe, hoher Holm auf höchster Stufe.
Abstand
zur Wand für Knaben 4m, für Mädchen 3m
Wegen dem hohen Holm, dem
Halten und dem Anstellen KANN nur richtig geworfen werden
Zwingende Übung, die
nur die richtige Bewegungsführung zulässt |
Zelezny-Wurf
|
Video Zelezny Wurf,
ohne/mit Anlauf (14.8 MB)
Ziel: Stemmen und
Blocken nach einem Schrägwurf
kleinen
Medizinball 1.5-3kg als Seitwurf von der Hüfte aus
Schulterachse
und Rotation ist hierbei wie bei einem Speerwurf
flüchtig
über Stemmfussferse abrollen; Stemmbein gestreckt behalten
Rotation des
Oberkörpers/Arme mit dem Rumpf absorbieren
Kein Ausweichen der
Hüfte nach hinten
|
.
Imitationen
Schleuderball-Übung
|
Video
Schleuderball-Übung (5 MB)
Ziel: Richtungs-Schulung der Armschlag-Arbeit nach oben (ansstatt zu
schlenzen)
Impuls aus
hinterem Bein
Schleuder-Strecken nach oben
Ellbogen
oben hoch und eingedreht.
Vorderer
Arm = Abstandshalte |
Spann-Schwingen
|
Video Spann-Schwingen (4.7 MB)
Ziel: Brust-Spannung durch gleichzeitiges Hüftstrecken und
Armschwingen erzeugen
Zwei
Hantelscheiben/Kurzhanteln mit gestreckten Armen vorwärts
schwingen
In
Hüfte gleichzeitig mit Armsenken tiefgehen - dann im
Schwung-Umkehrpunkt strecken |
Fuchser: "Ein
Grossteil der WerferInnen reisst den Speer mit dem Ellbogen untendurch
und stellt dann korrigierend den Speer viel zu stark an (45-50 Grad).
Die Anstrengungen, den Speer richtig zu treffen müssen bei der
Abwurfschulung im Zentrum stehen.
Es würde bereits viel erreicht, wenn die Wurfhand-Haltung
hinten AUF SCHEITELHÖHE (und eben nicht bloss auf
Schulterhöhe und neben dem Kopf ziehend!!!) geschult
würde. Es resultierten "gesündere" Würfe mit
höherem Abwurftempo und flacherem Abwurfwinkel, deutlich
näher den anzustrebenden 33-37 Grad" |
|