Unsere Technik - Kernbewegungen

Was soll man trainieren? Wann soll man welchen Bewegungsteil einführen? Die offizielle schweizerische Unterrichtsphilosophie in praktisch allen Sportarten folgt einem grundsätzlich anderen Prinzip als dasjenige in anderen Ländern: der Entwicklung der Technik aus sogenannten Kernbewegungen. Kernelemente sind einzelne, für die Gesamtbewegung entscheidende Grundbewegungen. Zwischen ganzheitlichen Würfen trainieren wir also genau diese Kernelemente in kurzen, analytischen Sequenzen. Jede Kernbewegung bauen wir mit Lernreihen auf. Die langfristige Vermittlung der Gesamtbewegung folgt so einem logischen Aufbau von entscheidenden Teilbewegungen, die immer mehr perfektioniert werden. Also bildlich ein Aufbau wie bei einer Pfirsich vom inneren Kern zur äussersten Schale. Bei aller Begeisterung von ausländischem Wissen, bin ich der Meinung, dass hiermit die schweizer Pädagogen den besten "Wurf" gelandet haben. Mich überzeugt das Prinzip der Kernelemente voll und ganz! Mit dem Kernelemente-Modell wird zuerst das Wichtige in einer ganzheitlich anwendbaren Form beigebracht. So werden nämlich von Anfang an auch Teilbewegungs-Verknüpfungen trainiert, was oft das Schwierigste im ganzen Lernprozess ist. Meiner Meinung nach die effizienteste Methodik der Technik-Vermittlung.

Kernbewegungen nach Fuchser, 2011 / Reihenfolge nach Lernpriorität : Anfänger / Fortgeschrittene / Könner           (- Haltung und Gerätehandling) - Schlagwurf in geradliniger Zugbahn - Anlauf mit Temposteigerung zum Abwurf hin - Flacher Impulsschritt - Rhythmus von Anlauf und Abwurf (Tam-tatamWurf)     - Wurfarmführung mit hohem Ellbogen und kopfnaher Speerspitze - Schritt in die zug-vorbereitende Wurfauslage (Stemmschritt) - Blockier-Bewegungen von Gegenarm und Oberkörper - Stemmbewegung von Hüft und Beinen - Korrekter Abwurf aus dem Gleichgewicht       - Anlaufgestaltung und Speer-Rücknahme - Auffangen, Umspringen         Jede Kernbewegung wird auch auf der nächsthöheren Stufe verfeinertert und weitergeübt Die offizielle Version : Kernbewegungen des Speerwerfens           - Rhythmus von Anlauf und Abwurf - Werfen aus gestrecktem Arm (Schlagwurf) - Impulsschritt     - Korrekte Wurfauslage (Gewicht über dem Druckbein, gestrecktes Stemmbein) - Bogenspannung - Korrekter Abwurf aus dem Gleichgewicht       - Anlaufgestaltung und Speerrückführung - Auffangen/Umspringen * Quelle: Broschüre Jugend und Sport: Leichtathletik verstehen und unterrichten (Weber, 2003)