Wir haben, wie alle
anderen auch, einige Eigenarten in unserer Technik-Ausführung.
Sie unterscheidet sich teilweise erheblich von der Art, wie in der
Schweiz sonst Speerwurf unterrichtet wird.
Die auf dieser Website dargestellte Variante des Werfens ist nur eine
von vielen Lösungen! Diese habe ich in vielen Jahren aus
verschiedenen Quellen zusammengesetzt: von Reinhold Paul aus
Waldkraiburg/D, von Hannu Kangas aus Finnland, von einigen schweizer
Trainern wie Stefan Bichsel und Dieter Dunkel, aber auch viel durch
eigenes Ausprobieen.
Die hier präsentierte Technik ist nicht die einzig wahre und
schon gar nicht diejenige, welche sportwissenschaftlich am
fundiertesten abgestützt ist. Aber es ist auf dem
Platz funktionierendes Praxis-Wissen. |
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...das, was in
dieser Zusammensetzung fast nur wir so machen |
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Anlaufgestaltung:
flach gehaltene, dynamische Ausführung, aus mindestens 11
Schritten.
Hüfte
etwas abgesenkt und bis zum Zeitpunkt des Stemmfuss-Aufsatzes nach
hinten ausgedreht
Aufrechte
Oberkörperhaltung bei
Anlauf und Impulsschritt
Aktive
Beinarbeit bei Anlauf und
Impulsschritt unter dem
Körper
Gezielt eingesetzter Gegenarm-Einsatz
für Optimierung von Rhythmus und Position der Blockelemente
Schulterzwick
als zentraler Impuls für einen Wurf aus hoher Brustspannung
Gezielt trainierte Lockerheit in Armen |
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KERNPUNKTE unserer
Technik-Auffassung |
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Lockerheit der Arme
Bild
einer Peitsche: Oberkörper ist Stiel und Arm ist
Peitschenschnur |
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Achsenparallelität:
Hüftachse - Schulterachse - Speerachse
Körpernahe
und achsenparallele Speerhaltung über Augenhöhe:
gerade Armzug-Achse
Oberkörper
und Druckbein-Hüfte sind beim Rückhaltelauf nach
hinten ausgedreht
"Alles auf eine Linie bringen!"
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Maximierung der
Brustspannung
Sehr
bewusste Gegenarm-Arbeit
Schulterzwick
Wurfarm-Verzögerung bis zum Stemmbeinfuss-Aufsatz
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Blockieren
Mit
Beinen und Wurfschulter "in den Speer reinarbeiten"
Drehen
um die Gegenschulter-Achse
Gegenarm
angewinkelt an Brustkorb gepresst
Mit Schultern in 90
Grad zur Wurfachse bleiben. Nicht mit Gegenschulter wegdrehen |
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Flache Anlaufgestaltung mit hohem Anlauf-Tempo
Anlauftempo zum
Abwurf hin kontinuierlich steigern
Rückhaltelauf mit 7-9 Schritten
Eher etwas kurze,
schnelle Anlaufschritte (ein wenig wie Pitkämäki) um
flach zu bleiben
Aktiver
Impulsschritt: unter der Gegenschulter aufgesetzt; vom Knie
geführt
Druckbeinfuss dreht
im "Impulsschritt-Flug" nach vorne
Aktive
Druckbein-Arbeit nach vorne
Schneller
Stemmschritt-Rhythmus (Tatam). Nicht Ta - - Tamm wie in der englischen
Schule |
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Hingegen diese
"klassischen" Bewegungsteile machen wir NICHT |
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Aktive
Hüftdrehung: eindrehen und der
ganze Körper mit dem Arm am Schluss soll dann dieser Spannung
hinterher
Wir sehen in
Schulter/Brust den ansteuerbaren Punkt für einen bewusst
ausführbaren, wirksamen Impuls; nicht in der Hüfte.
Beine und Hüfte müssen in der kurzen Zeit des Setzens
aber korrekt platziert werden. |
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Doppelter/mehrfacher
Impulsschritt
Ein Impulsschritt
ist schlichtweg nicht geeignet in mehrfacher Ausführung Tempo
über einem gewissen Level weiterzuleiten
(schätzungsweise bei 3m/sec ist wohl auch bei gut
geübten Athleten Schluss). Zudem sind die unterschiedlichen
Aufgaben von in der Stemmbein-Arbeit technisch extrem anspruchsvoll. |
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Kurzer
Wettkampfanlauf ohne Rückführung (z.B. aus 5er- oder
7er-Anlauf)
Unsere Philosophie
basiert darauf, dass wir von Klein auf in ganzheitlicher Schulung einen
langen Anlauf mit Rückführung schulen / fordern.
Wir glauben explizit nicht, dass man zuerst schnell in der
Hüfte sein muss, damit man dann einen langen Anlauf erst
beherrscht und guten Gewissens anwenden kann. |
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Passives Druckbein: Den Druckbeinfuss
nach dem Bodenfassen passiv aufsetzen und so "in den Wurf reinfallen"
Einerseits gehts
für uns um die ammortisations-freie Weiterleitung von
Anlauftempo und optimales Platzieren der Beine/Hüfte
für unsere Stemmschritt-Technik. Andererseits geht es uns auch
um Verletzungsprophylaxe. |
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Starke
Rücklage: weder beim Anlaufen
noch beim Impulsschritt, noch beim Stemmschritt
Wir glauben aus
maximiertem Anlauftempo zulasten von etwas Rücklage-Zugweg
mehr herauszuholen. Etwas aufrechter gelingt uns ein schnelle
Stemmschritt und ein flacheres Abwerfen einfacher |
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Beinarbeit beim
Anlauf stark vor dem Körper
Hängt mit
der Rücklage zusammen (siehe vorheriger Punkt). Insbesondere
kann es beim Impulsschritt aus Rücklage und langem Schritt zu
einer unerwünschten Vertikalbewegung der Hüfte
führen. |
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Wellenbewegung
Zwar ist eine
sogenannte "Welle" von den Beinen über die Hüfte zu
Rücken, Brust zu den Armen für uns zwar ein
koordinativ reizvolle Übung, die wir sogar erlernen. Aber weil
die Wurfbewegung unserer Auffassung nach keine intermuskuläre
Wellenbewegung ist, lehnen wir sie als wirkungslos ab. |
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Mit gestrecktem
Stemmbein in den Abwurf
Weil es mit unserem
Anlauftempo und unserer flachen Stemmschritt-Technik schlichtweg nicht
vereinbar wäre. Auch wir streben wenig Ammortisation im
Kniegelenk an! Aber das Kniegelenk quasi nach hinten
durchdrückend mit viel Tempo brachial in den Boden zu
rammen...da muss man kein Arzt sein, um einzusehen, dass das nicht
gesund sein kann. |
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Stemmen ohne anschliessendes drüberzusteigen
Weil es mit unserem
hohen Anlauftempo praktisch nicht möglich und ziemlich
ungesund fürs Kniegelenk wäre. |
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